Projektmanagement-Software kann in Zeiten von Internet und Globalisierung überall entwickelt und vertrieben werden. Wir fokussieren uns in dieser Artikelserie auf 5 deutsche Anbieter und möchten Ihnen einen näheren Einblick in die Branche der Tools für Zusammenarbeit und Planung verschaffen.
Dazu haben die Hersteller verschiedene Fragen von pm-tools.info beantwortet, um Ihnen einen Einblick in die Branche um Projektmanagement-Software aus Deutschland zu gewähren. Die Dienstleister zeigen, welche Probleme und Chancen 2020 mit sich gebracht hat, und wie Sie auf das kommende Jahr 2021 blicken. Die Fragen im Überblick:
- Teil 1 – Auswirkungen Corona Pandemie 2020
- Teil 2 – Alles außer Corona – die größten Meilensteine in 2020
- Teil 3 – SaaS vs Serverinstallation, Wo liegt die Zukunft?
- Teil 4 – Welches sind die neuen Funktionen in 2021?
- Teil 5 – Wo sehen Sie Ihre Herausforderungen 2021?
- Teil 6 – Ihre Kunden und der Markt rund um Projektmanagement-Software und Tools 2021
In diesem sechsten Teil erfahren Sie, wo die Herausforderungen für die Hersteller von Projektmanagement-Software liegen:
Teil 6 – Kunden und der Markt rund um Projektmanagement-Software und Tools 2021
Aktuell gibt es schon sehr viele Tools für das Projektmanagement sowie angrenzender Bereiche.
- Wie wird sich der Markt in 2021 ändern und was bedeutet das für den Nutzer bzw. das Unternehmen, welches eine neue Software einsetzen möchte?
Lucas Bauche von awork*
Der Markt wird wahrscheinlich immer stärker heterogen werden, das bedeutet, es wird eine Vielzahl an Lösungen geben, die zu ähnlichen Ergebnissen führen. Unternehmen sollten sich darauf fokussieren, Tools zu implementieren, die auf ihre Branche und ihren speziellen Arbeitsstil abgestimmt sind, statt die Entscheidung mit dem Preis oder der Bekanntheit des Tools zu begründen. Große, alteingesessene Programme tun sich oft schwer damit, neue Wege zu gehen. Dafür wird es neue, junge Tools geben, die mit neuen Technologien und Workflows alteingesessene Workflows aufmischen werden.
Das ist auch insofern relevant, als dass die Generation der (Post-)Millenials zunehmend in den Arbeitsmarkt einsteigen und die Nachfrage nach modernen, smarten Software-Lösungen weiter steigern wird. Arbeitgeber müssen sich entsprechend aufstellen, um langfristig junge Talente mit modernen Tool-Stacks zu locken, statt sie mit alten Lösungen und Workflows zu abzuschrecken.
Niels Kindl von factro
Mit über 750 Tools ist der Markt an Collaboration- bzw. Projektmanagement-Software ein kaum durchschaubarer Dschungel. Ein Ende ist auch in 2021 nicht in Sicht. Hier wirkt Corona und die steigende Arbeit im Homeoffice als Katalysator und lässt täglich neue Tools wie Pilze aus dem Boden schießen: Angefangen bei einfachen Apps zum Abhaken von To-do-Listen über Chat- und Kommunikations-Programmen, Software zum Dokumentenmanagement bis hin zu Projektmanagement-Tools zum Managen von Themen und Teams.
Daher ist es umso wichtiger, dass Unternehmen klar benennen können, bei welchen konkreten Herausforderungen die neue Software unterstützen soll. Worauf kommt es wirklich an? Welche Probleme sollen gelöst, welche Abläufe digitalisiert werden? Und was ist nur Kosmetik? Hier kommt man mit dem Abhaken von überdimensionierten Feature-Anforderungskatalogen, die manchmal über 100 Checklistenpunkte umfassen, nicht weit.
Dr. Andreas Tremel von InLoox
Wie Sie schon sagten sind in den vergangenen Jahren unzählige Software-Anbieter auf den Projektmanagement-Markt geströmt und das Angebot wird zunehmend unübersichtlicher. Als Hersteller motiviert uns das zu einer klaren Markenkommunikation und natürlich auch dazu, unsere Software stetig weiterzuentwickeln – immer mit dem Ziel unseren Nutzern den Arbeits- und Projektalltag zu erleichtern.
Für die Nutzer hat es den Vorteil, dass sie eine größere Auswahl haben. Das kann auch dazu führen, dass sie von der Masse an Tools überwältigt werden. Bevor man also ein neues Tool anschafft, sollte man klar definieren welche Anforderungen man hat. Dabei geht es nicht nur um Features, sondern vor allem darum, welche “Schmerzpunkte” man mit der Software lindern und welche Mehrwerte und Ziele man mit ihr erreichen möchte. Außerdem sollten die Mitarbeiter in den Entscheidungsprozess mit einbezogen werden, denn schließlich sind sie es, die die Software später auch wirklich nutzen.
Michael Hollauf von MeisterTask*
Für Unternehmen wird die Wahl eines Tools aufgrund des rasant wachsenden Angebots immer schwieriger, besonders, da die Webseiten der Hersteller alle ähnliche Funktionen versprechen. Ich glaube, die großen Unterscheidungsmerkmale werden in Zukunft also nicht mehr die enthaltenen Funktionen sein, sondern Faktoren wie Datensicherheit, Benutzerfreundlichkeit und die Qualität des Kundensupports.
Auch die Frage, wie gut sich ein neues Tool in das bestehende Software-Ecosystem eines Unternehmens integrieren lässt, wird immer wichtiger. Wir sind zuversichtlich, dass Meister genau in diesen Bereichen punktet und sich so weiterhin am Markt behaupten wird.
Cristian Mudure von Stackfield*
Die Zukunft für Projektmanagement und Kollaboration sehe ich definitiv in All-in-one-Lösungen. Insellösungen sind noch immer weit verbreitet, doch die Fragmentierung der einzelnen Funktionsbereiche führt zu erheblichen Produktivitätsproblemen:
Nutzer müssen kontinuierlich zwischen verschiedenen Anwendungen wechseln und Bezüge herstellen, wo eigentlich keine sind, weil Informationen über verschiedene Plattformen verstreut werden. Manch ein Anbieter, reagiert mit Integrationslösungen, doch diese stellen allenfalls einen Zugang zu anderen Anwendungen bereit, nicht aber inhaltliche Zusammenhänge. Für unsere Kunden waren der Funktionsumfang und die inhaltlichen Verknüpfungen, die Stackfield bietet, häufig ein Hauptentscheidungskriterium, was uns wiederum gezeigt hat, dass Insellösungen in vielen Unternehmen zum Problem geworden sind.
Vielen Dank an die Interviewpartner für die aufschlussreichen Antworten und damit verbundenen Einblicke in die moderne Branche der Projektmanagement-Software.
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